Jens-Peter
Herold
Jens-Peter Herold

Jens-Peter, der letzte Herold – Robert Hartmann schreibt über Jens-Peter Herold und die 1500 m bei den Europameisterschaften in Split/Jugoslawien 1990 – Der läuferische Rückblick – Teil VII
Jens-Peter Herold war jedoch froh, den erklärten Favoriten im Wettkampf bezwungen zu haben. Der Titel wiegt schwerer.
Die Dominanz der britischen Läufer endete in Split mit der 800-m-Distanz, auf der sie durch Tom McKean und David Sharpe einen Doppelsieg feierten. Weit hinter dem neuen Europameister, der sich seine Zeit von 1:44,76 Minuten in eigener Regie organisierte, indem er dem Feld kaum Beachtung schenkte, 83 Hundertstel zurück spurteten lauter Kandidaten für die B-Rennen um die Ehrenplätze.
Seit Jahren hatten die Londoner Sex-and-Crime-Blätter gerade an McKean kein gutes Haar mehr gelassen. Als EM-Zweiter in Stuttgart 86 hinter dem Weltrekord-Artisten Sebastian Coe schon als dessen Nachfolger bestimmt, verschleuderte er also das teure Erbe. Es nutzte auch nichts, daß er ein ums andere Mal aufs Favoritenschild gehoben worden war.